Die Tage von Frank Kramer beim FC Schalke 04 sind gezählt. Nach dem blamablen 1:5 im Pokal gegen die TSG Hoffenheim sahen sich die Verantwortlichen der Königsblauen zu einer Reaktion gezwungen und stellten den Cheftrainer frei.
Große Spuren hat Kramer nicht hinterlassen. Es war das Ende einer kurzen Amtszeit - nicht zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit des Revierklubs. Seit Beginn der Abstiegssaison steht nun der siebte Trainerwechsel bevor. Mit durchschnittlich 0,75 Punkten aus zwölf Pflichtspielen gehört Kramer zu den erfolglosesten Schalker Trainern. Nur zwei ehemalige Trainer, Christian Gross und Manuel Baum, unterbieten diese Bilanz.
Gross, dritte Trainer der Abstiegssaison, der nur zwei Monate im Amt war, kam gerade mal auf einen Schnitt von 0,45 Zählern pro Partie. Zwar beendete er damals Schalkes fast schon historische Negativserie. Doch acht von elf Spielen unter seiner Regie gingen verloren. Gross' Vorgänger Baum kann in ebenfalls elf Partien einen etwas besseren Schnitt vorweisen (0,64 Punkte). Doch er ist der einzige Coach, der nie einen Sieg mit S04 feierte.
Dass Schalke vor einigen Jahren noch in ganz anderen Sphären unterwegs war, zeigt der Blick auf das Abschneiden früherer Trainer. Markus Weinzierl sammelte in einer Saison 1,52 Punkte pro Partie, André Breitenreiter im Jahr zuvor sogar 1,59. Dennoch mussten beide nach nur einer Spielzeit gehen.
Angeführt wird die Rangliste der erfolgreichsten Trainer von Mike Büskens. Als er am Ende der Saison 2007/08 interimsweise übernahm, sammelte Schalke in sechs Spielen durchschnittlich 2,67 Punkte. Knapp unter diesem Wert lag Büskens, als er die Knappen in der acht Spieltage vor dem Ende der letzten Saison übernahm und zum Aufstieg führte (2,63).
Zählt man Interimstrainer nicht mit, erreicht Ralf Rangnick den besten Schnitt. In seiner ersten Amtszeit von September 2004 bis Dezember 2005 kratzte er an der Zwei-Punkte-Marke (1,92 / 65 Spiele). Huub Stevens (1,84 / 53 Spiele) sowie Mirko Slomka (1,81 / 108 Spiele) folgen auf den Plätzen zwei und drei.